Auch heuer war wieder mein "traditioneller Gebrutstagsausflug" fällig. Alles begann mit der Idee mit dem Bayern-Ticket um 19 Euro, einen Tag lang quer durch Bayern zu trampen. Aber jeder der mich (und meine Ausflüge) kennt, weiß daß es dabei nicht bleiben wird :-)

 

Nach längerem Tüfteln ist schlußendlich folgende Route dabei herausgekommen:

Wien West
12. Jänner ab 21:50 mit InterCity 407
Bruck a.d. Leitha
an 22:36
ab 22:51 mit EuroNight 268
München Hbf
an 6:03 am 13. Jänner
ab 6:52 mit Alex (Allgäu Express)
Buchloe
an 7:38
ab 7:46 mit RE (RegionalExpress)
Füssen
an 8:56
ab 9:15 mit Bus
Hohenschwangau
an 9:23

Schloß Neuschwanstein

Hohenschwangau
ab 12:43 mit Bus
Füssen
an 12:52
ab 13:06 mit RE (RegionalExpress)
München Pasing
an 14:58
ab 15:09 mit S-Bahn S8

München Airport
an 15:57
ab 17:10 mit LH 1278 (Lufthansa)
Köln/Bonn Airport
an 18:20
weiter mit der S-Bahn zum Hbf
Köln Hbf
ab 20:18 mit Nachtzug 301
Milano Centrale
an 7:45 am 14. Jänner

Mailand

Milano Centrale
ab14:30 mit Bus
Milano Airport
an 15:30
ab 16:50 mit FR 4642 (Ryanair)
Bratislava Airport
an 18:10
ab 18:25 mit Bus
Bratislava hl.st. (Hauptbahnhof)
an 18:50
ab irgendwann mit einem Regionalzug
Wien
irgendwann

Das Bayern-Ticket habe ich bereits am Mittwoch beim Bahnschalter der Deutschen Bahn in Wien gekauft, da ich ursprünglich mit einem Regionalzug ab Salzburg nach München weiterfahren und mir so die Fahrkarte Salzburg-München ersparen wollte. Jedoch wär ich dann viel zu spät in Füssen gewesen, so daß sich der Neuschwansteinbesuch nicht mehr ausgezahlt hätte. So mußte ich in den sauren Apfel beißen und gleich eine durchgehende Fahrkarte Bruck/Leitha - München kaufen.

Den Check-In für die Ryanair habe ich online durchgeführt. Ganz lässig das System, man druckt seinen Boarding-Pass daheim am Computer aus. Den Check-In für die Lufthansa möchte ich am Weg zum Bahnhof noch in Wien Mitte im CityAirTerminal machen. Jedoch weigert sich der Automat einen Check-In für einen innerdeutschen Flug von Wien aus durchführen zu lassen, was mir auch die Dame am Counter bestätigte. Gut, dann muß ich halt gegen 16:00 am Flughafen sein und es dort machen.
Vom CityAirTerminal in Wien Mitte fahr ich dann mit der U3 zur Station Neubaugasse, da ich mich noch mit einer Freundin im Café Europa treffe, bevor ich um 21:30 zum Westbahnhof fahre. Dort steht schon IC 407 nach Košice bereit.

Warum eigentlich über Bruck a.d. Leitha fahren? Ganz einfach: Da ich schon oft mit diesem Zug gefahren bin, weiß ich, daß er (speziell am Wochenende) ab Wien recht voll ist. Bruck ist der letzte Bahnhof vor Wien. Also bin ich dem Zug eine Station "entgegen gefahren". Und wie vermutet, waren von den beiden Waggons fast alle Plätze reserviert. (Wieder) in Wien angekommen konnte ich so den Treiben am Gang zusehen, wie all jene die keine Reservierung hatten (so wie ich) verzweifelt nach einem Platz auf und ab liefen :-) Und wer sich jetzt fragt, warum ich lieber um 3,50 Euro nach Bruck fahre, anstatt und 3,40 Euro eine Sitzplatzreservierung ab Wien zu kaufen: Warum sollte ich, wenn ich ums gleiche Geld mehr fahren kann :-))

Fast alle Reservierungen waren für Wien - Rosenheim. Mir schwarmt böses vor: Eine Reisegruppe. Aber nachdem die Gruppe jugendlicher und alle anderen ihre Plätze gefunden hatten, war es doch angenehm ruhig oder ich habs nur nicht mitbekommen. Denn da ich am Abreisetag um 6 Uhr morgens vom Fortgehen heimgekommen bin, habe ich den Halt in St. Pölten schon nicht mehr mitbekommen. Geweckt worden bin ich nur drei Mal, als in Amstetten und Salzburg Mitreisende ausstiegen und nach Salzburg Fahrscheinkontrolle war. Danch machten ich und der zweite Mitreisende es uns über das ganze Abteil bequem. In München kamen wir pünktlich an.

Mein erster Weg führt, wie immer wenn ich in München bin, als erstes zum Stand der Bäckerei Rischart und hab mir gleich drei von den traumhaften Schoko-Croissants gekauft, zwei von den dick belegte Schinken-Käse-Spitzen (allein die beiden Sachen wären schon eine Münchenfahrt wert ;-) ) und nen Becher Kaffee. Inzwischen war es eh schon 6:40 und ich setzte mich in den "Alex" Richtung Oberstdorf. Auch Oberstdorf in Winter steht noch auf meiner ToDo-Liste sowie auch Berchtesgaden, aber das ist sich diesmal nicht ausgegangen. Zügig gings durch die typische, schöne Allgäugegend Richtung Alpenvorland runter nach Füssen. Von München bis zu den ersten Sonnenstrahlen des Tages döste ich noch im Zug dahin. Mit dem Wetter hatte ich mal wieder einen Treffer ins Schwarze gemacht: Einen traumhaft schöner Tag lassen die Sonnenstrahlen über das Zugspitz-Massiv erhoffen. In einem Provizbahnhof wie Füssen hoffte ich auf eine anständige Bahnhofstoilette zu treffen - und meine Rechnung ging auf, so daß ich da drinnen mal mit der Morgentoilette anfing: Zähneputzen und Haare richten.
Von Füssen aus führt eine Buslinie rüber nach Hohenschwangau, das sich am Fuße von Schloß Neuschwanstein befindet. Dort angekommen sieht man schon rauf aufs Schloß.

Wie überall, wo's was zu sehen gibt, wimmelt es auch hier von Asiaten :-)) Ich kaufe mir im Ticketshop eine Eintrittskarte fürs Schloß und fuhr mit dem Shuttle-Bus zur Aussichtsstelle Marienbrücke. Höhenangst darf man auf der Bürcke nicht haben. Eine Stahlkonstruktion mit Bretterboden in schwindelerregender Höhe über einen Abgrund, aber dafür mit herrlicher Aussicht aufs Schloß und die Landschaft dahinter. In der Gegend um Füssen befinden sich fünf Seen, wobei der Forggensee der größte ist. Bevor ich runter zum Schloß gehe, will ich noch den Felsen nebenan erklimmen, in der Hoffnung von dort noch eine bessere Aussicht zu haben. Jedoch bot sich kein neuer Anblick. Beim steilen Abstieg dann aber verletzte ich fast, als ich mit dem Fuß im Wurzelwerk der Bäume hängenblieb und ziemlich weit überdrehte. Aber der Schmerz war bereits wieder verflogen, als ich unten auf dem gesicherten Fußweg ankam.
Nun wirds aber Zeit zum Schloß zu gehen, um 10:30 beginnt die Führung.

Unsere Gruppe war (aufgrund der Jahres- und Uhrzeit) gottseidank recht klein, nur acht Leute, geführt von einer jungen Dame. Ein paar interessante Fakten, die ich mir gemerkt habe:

Die Ausstattung der Räume ist einfach fantastisch. Schön, elegant und prachtvoll zugleich, wie zum Beispiel der Sängersaal. Einige Sachen sind etwas kitschig geraten, tragen aber dennoch maßgeblich zum Zauber des Schloßes bei. Der Ausblick aus dem Schloß auf die umliegende Gegend ist einfach phantastisch.

Nach der Führung ging ich zu Fuß den recht steilen Weg zurück runter nach Hohenschwangau, von wo ich mit dem Bus zurück Füssen und von dort mit dem Zug weiter nach Pasing fahr. In Pasing stieg ich in die S-Bahn raus zum Flughafen um. Gleich beim Aufgang vom Flughafenbahnhof checkte ich am Automaten ein und bekam noch meinen Wunschplatz: Vorletzte Reihe am Fenster links. Warum wars mein Wunschplatz? Laut Flugplan sollte das Flugzeug eine Avro RJ85 sein, somit hat man nur von ganz hinten einen schönen Ausblick (da der Flügel weit vorne liegt und die Triebwerke noch weiter vorstehen) und links, naja im Westen geht die Sonne unter und was gibts schon schöneres als einen Sonnenuntergang :-))

Danach setzte ich mich zum Burger King, da mich gerade ein Rodeo-BBQ-Burger vom Plakat anlachte. Aber der war, wie fast jeder Burger von Burger King, kein Highlight. Nicht schlecht, aber in typischer BK-Manier: trocken und ohne Geschmack. Das soll zwar nicht heißen, daß die McDonalds-Burger gut sind, aber sie sind besser als die BK-Burger. Wie dem auch sei, vollgefressen begab ich mich um 16:30 ins Flughafengebäude, da um 16:40 am Gate G20 das Boarding begann, wo ich, durch den Sicherheitscheck durch, um 16:39 ankam. Nach ein paar Minuten warten begann dann gleich das Boarding.

Der Anflug auf Köln war ziemlich holpring, genauso wie ichs mag :-). Dort angekommen ging ich gleich runter zur S-Bahnstation und fuhr rein zum Hauptbahnhof. Köln kenn ich schon zu gut, als daß es mich da noch in die Innenstadt reinziehen würde. Also setzte ich mich raus zum Dom, um ein paar "Alles bestens"-SMSe abzuschicken. Anschleißend ging ich doch noch etwas unter fetten Hennen (ja, die Straße heißt wirklich so *g*) rauf und dann wieder Richtung Bahnhof zurück. Dort stimmt es mich etwas traurig: meinen lieblings Würstelstandl gibts nicht mehr :-(( Dort eine Curry-Wurst essen war immer ein Pflichttermin wenn ich in Köln war. An der "Nachfolgebude", die jetzt dort steht, probierte ich aber dennoch eine Curry-Wurst, aber die war fast nicht zu essen. Die Sauce schmeckte wie.... wie Ketchup mit Honig und Karamel und darüber Curry-Pulver, die war fast nicht zu essen. So wie's aussieht muß ich nun wieder nach Leipzig fahren, um eine anständige C-Wurst zu bekommen.

Pünktlich um 20:18 fuhr NZ 301 (der übrigens aus einem Zugteil nach Wien besteht) ein, der mit seinen 13 Waggon schon eine beachtliche Länge hat. Mein Waggon war der erste gleich hinter der Lok und schon weit auserhalb der Bahnhofshalle. Obwohl Mailand keine Stadt ist, die man typischerweise im Winter besucht, habe ich mit einer stärkeren Belegung des Zuges gerechnet. Mein Waggon war fast leer und bis Mailand hatte ich mein Abteil für mich allein.
Während ich in meinem Buch lese, wird mir erst bewußt, daß die Fahrt durch die nicht-EU Schweiz führt, also zwei Grenzkontrollen, zwischen Deutschland-Scheiz und Schweiz-Italien, mitten in der Nacht auf mich zukommen. Nun ärgerts mich, daß ich keine Liegewagen genommen habe, denn da wäre mir das erspart geblieben. Nun gut, es soll schlimmeres geben, denke ich mir, aber es sollte schlimmer kommen....

Nach der Abfahrt in Frankfurt zog ich die Vorhänge zu und legte mich schlafen. In Karlsruhe ging die Türe auf: Polizeikontrolle. Verschlafen wie ich war dachte ich, daß das Grenzkontrolle sei. Die Herrschaften durchsuchten seelenruhig meinen Rucksack und riefen bei der Zentrale an, um meinen Paß zu kontrollieren. Nachdem kleinen "Small-Talk" ("woher kommen Sie", "wo fahren Sie hin", "wie lang bleiben Sie", bla bla bla), legte ich mich wieder schlafen. Später ging die Türe wieder auf und auf schweizerisch schallte mir ein "Paßkontrolle" entgegen. Aufgrund der vorigen Kontrolle dachte ich, daß wir schon an der italienischen Grenze seien, aber nein, der Zug war grad in Basel Bad. Da wurde mir bewußt, daß die vorige Kontrolle eine reine polizeiliche Stichprobenkontrolle war. Ich legte mich wieder nieder und schlief sofort wieder ein, als wieder die Tür aufging und ein deutscher Zöllner meinen Paß sehen wollte. Aber auch danch schlief ich sofort wieder ein.

Irgendwann hört ich wieder die Abteiltür: "Pasporte" in schönsten Italienisch - inzwischen war der Zug in Chiasso. Hergezeigt, wieder niedergelet, weggedöst. Ratsch, wieder wurde die Türe aufgerissen. Auf dem Bauch liegend drehte ich den Kopf zur Tür und sah einem Hund in seine braunen Augen. Nachdem der Polizeiköter mein Abteil nach Drogen abgeschnüffelt hatte, legte ich mich wieder schlafen. Obwohl ich fünf Mal geweckt wurde, hatte ich keine Probleme immer sofort wieder einzuschlafen, selbst zwischen den paar Minuten, die zwischen dem schweizer und dem deutschen Zöllner in Basel vergingen. Nun hoffte ich, daß das die letzte Schlafstörung war.

Irgenwann in der Früh wachete ich auf und ziehe den Vorhang vorm Fenster weg. Draußen war es schon hell und der Züg hält irgenwo an irgendwelchen Gleisen. Es sieht so aus, als ob wir auf die Einfahrt in einen Bahnhof warten. Ich ziehe nun auch den Vorhang von der Abteiltür weg und schau am Gang aus dem Fenster raus, als mir am Gang ein Mann mit Gummihandschuhen und Besen entgegen kommt. Noch leicht schlaftrunken rutscht mir ein "Good morning" raus, das er ebenfalls mit "Good Morning" erwiderte. Ich fragte ihn wo wir seien und er meint nur lapidar "Milano". Erst danach sammelten sich meine Sinne und ich realisierte, daß der Mann zur Putzkolonne gehört und der Zug schon irgendwo auf den Abstellgleisen steht. Ich sah auf die Uhr, es war 8:32. Angekommen ist der Zug planmässig um 7:45. Ich packte meine Sachen und verlies den Waggon mit einem Sprung ins Schotterbett. Querfeldein über die Gleise suchte ich mir einen Weg in die Bahnhofshalle.

Die Halle ist ein riesiges beeindruckendes Bauwerk. Mit Augenmaß würde ich sagen, daß die wiener Karlskirche schon in der Schalterhalle locker drinnen platz hat. Ich beobachte ein wenig das Treiben am Bahnhof und begebe mich dann auf die (sehr saubere, aber 70 cent teure) Bahnhofstoilette zum Zähneputzen. Anschließend ging ich noch zum Busbahnhof, der sich an der Ostseite des Bahnhofs befindet, um schon im Voraus die Busfahrkarte zum Flughafen zu kaufen. Anschließend begab ich mich Richtung Innenstadt.

Unterwegs setzte ich mich in ein kleines Café zu Cappucino und Croisant und las, während dem Frühstück, in meiner Zeitschrift weiter. Die Mailänder Innenstadt ist recht schön. Zwar nichts außergewöhnliches, aber nett. Aber schön wird sie erst (wie aber in fast jeder Stadt, wo ich bisher war, sei es irgendwo in Italien, der Schweiz, in London, ....), wenn man sich in die Gassen begibt, wo sonst nur einheimische hinkommen.

Als ich vor zwei Jahren das letzte Mal in Mailand war, war der Dom bereits von einem Gerüst eingekleidet, an dem hat sich bis heute noch nichts verändert. Am Eingang zum Dom werden die Taschen mit Metalldetektoren durchsucht, was aber rucki-zucki geht. Inneren steht man in einer riesigen aber kahlen Halle. Auch dieser Dom hat seinen Ruf anscheinend nur wegen seiner Größe, wie zB auch der Stephansdom, aber nicht wegen seiner Schönheit. Am Weg durch die Stadt begebe ich mich noch in zwei andere kleine, versteckte und unbedeutende Kirchen, die um einiges schöner ausgestattet waren.
Doch jetzt beginnt mir schon mein Kamerakku Probleme zu bereiten. Ich hab noch nie ganz überrissen, ob die Kamera soviel Strom frisst oder der Akku so schlecht ist, jedenfalls muß ich mir meine Fotos einteilen, damit ich noch für alles genug Strom habe.

Den restlichen Tag gehe ich planlos kreuz und quer umher. Da ich den Check-In für den Flug nach Bratislava schon erledigt und die Fahrkarte zum Flughafen schon gekauft habe, beschließe ich einen Bus später zu nehmen, also erst den um 15:00, der dann um 16:00 am Flughafen ist. Um 16:50 ist Abflug, als sollte ich vermutlich so gegen 16:30 dort sein, also habe ich eine halbe Stunde zeit für Securitycheck und Gate-suchen zeit.

Irgenwie übersehe ich die Zeit und bin um 14:40 wieder in Zentrum. Ich nehme die U-Bahn zum Bahnhof und bin um 14:55 dort. Zwei Minuten vor Abfahrt steige ich in den Bus ein. Aber ich vergesse die italiensiche Pünktlichkeit, so daß der Bus ohnehin erst mit 5 Minuten Verspätung, also um 15:05, abfährt. Gut, nun sollte nichts mehr schief gehen. Ich suche am Boarding-Pass die Gate-Nummer - steht aber keines drauf, was mir aber ins Auge sticht: Gate closes: 16:20. Somit bleiben mit, bei eingerechneter Verspätung des Buses, genau 15 Minuten vom Busterminal zum Gate, könnte knapp werden, aber kein Grund zur Panik, denn das Boarding beginnt sicher auch nicht pünktlich. Und dann.... Stau auf der Autobahn. Nun gehts nur mit Stop-and-Go dahin. Aber trotzdem ist der Bus um 16:11 am Flughafen. Nun sinkt meine Nervosität wieder, denn 9 Minuten vom Bus zum Flugzeug sollten (hoffentlich) ausreichen. Um punkt 16:20 bin ich am Gate und das Einsteigen beginnt gut 3 Minuten nach dem ich angekommen bin. Ich habe mir bei der Flugbuchung das Priority-Boarding dazugebucht. In bin mal gespannt wie das abläuft. Aber das Priority-Boarding bezieht sich anscheinend nur auf den Bus, denn dann beim Flugzeug ists wieder egal, wer wann aus dem Bus aussteigt und ins Flugzeug geht.
Von einer Frau, mit der ich am Gate plauderte erfuhr ich, daß das in Bratislava anders abläuft, dort kommen die Priority-Leute gleich in einen anderen Raum und können von dort als erstes ins Flugzeug rein. Ich vermute mal, daß das Priority-Boarding nur dort Sinn macht, wo das Flugzeug direkt am Gate andockt, nicht dort, wo man mit dem Bus zum Flugzeug gebracht wird.

Bald nach dem Starten hatte ich noch einen schönen Ausblick über die schneebedeckten Gipfel der Dolomiten im Sonnenuntergang. Fünfzehn Minuten zu früh in Bratislava gelandet mache ich mich auf die Suche nach einem Bankomaten. Warum jammern eigentlich immer alle über versptätet Flüge *g* Ich hab gottseidank immer das Schwein entweder pünktlich oder zu früh dran zu sein. Mein Rekord ist eine Verfrühung (ich hab wirklich 3x auf die Uhr schaun müssen) von 40 Minuten am Flug von Köln nach Wien.
Da ich zu Hause vergessen hab nachzusehen wie der Umrechnungsfaktor für slowak. Kronen ist, behebe ich den zweiniedrigsten Betrag den der Automat mir anbietet: 500 Kronen (das sind 13,70 Euro). Anschließend suche ich nach dem Automaten für die Busfahrkarte in die Stadt. Der nimmt allerdings nur Münzen und so beschließe ich schwarz zu fahren. Und sollte ich erwischt werden, eine Schwarzfahrerstrafe in der Slowakei wird mich sicher nicht arm machen ;-) Während ich auf den Bus warte, werde ich von einen Bettler angeschnorrt, aber weiße ihn ab. Nach noch etwas warten fährt der Bus dann Richtung Hauptbahnhof ab. Dort kaufe ich als erstes die Fahrkarte Bratislava - Marchegg Gr. (die Karte Marchegg Gr. - Hausfeldstraße habe ich bereits am Freitag Abend gekauft). So, nun will aber mal der Magen gefüllt werden und gehe Richtung Innenstadt auf der Suche nach einem Gasthaus. Irgenwie komme ich nicht an vielen vorbei und bei den drei, bei denen ich vorbei kam, hängt nur eine slowakische Speisekarte aus. So beschließe ich mich bei den Imbißbuden zu verköstigen. In der Nähe des Bahnhofs kauf ich mir eine warme Schnitzelsemmel um 49 Kronen (das sind 1,30 Euro) und setze mich in die Bushaltestelle neben an zum Essen. Ein riesen Ding war das, aber der Hunger ist groß genug für eine zweite :-)

Voll gestopft ging ich zurück zum Bahnhof. Ich sah mal auf die Abfahrtstafel, wann der nächste Zug nach Wien geht: 21:00, also in 15 Minuten - perfekt. Ich holte mir noch eine Packung Mini-Prinzenrollen um 30 Kronen (82 Cent) und einen Eistee. Während die Dame mir das Wechselgeld raussuchte, sah ich wieder den gleichen Bettler wie am Flughafen nebenan, der die Leute um Geld fürs Essen anschnorrt. Der scheint anscheinend auch mit dem Bus reingefahren zu sein. Ich begebe mich nun zum Bahnsteig. Bevor ich aber die Treppen hochgehe überlege ichs mir noch und gehe wieder zurück in die Bahnhofshalle, um den Bettler zu suchen, denn meine restlichen 280 Kronen (7,50 Euro) brauche ich ja nicht mehr. Ich wußte zwar nicht wieviel Geld ich ihm schenken würde, aber viel kann es nicht sein. Aber ich finde ihn dort nicht und auch nicht vor der Bahnhofshalle. Sandler laufen einem immer und überall übern Weg, aber wenn man einen braucht ist keiner da, genauso wie damals, als ich in Budapest meine letzten Forint oder in der Schweiz meine Franken loswerden wollte. Was solls, ich ging zurück zum Bahnsteig und setzte mich in den Zug nach Wien. Mit leichter Verspätung in Wien angekommen, setze ich mich in die Schnellbahn nach Wien Mitte, wo zwei Tage zuvor meine Reisebegonnen hatte.

 

Ziemlich k.o., aber doch froh diese Strapazen auf mich genommen zu haben, freue ich mich schon auf meine nächsten Ausflüge, die für den 20. März und den 15. Mai angesetzt sind, aber mehr wird noch nicht verraten...