Europa 1945 - 2030 ist ein taktisches Verhandlungsspiel. Wie schon zu Beginn gesagt, muß jeder Spieler seine eigenen Interessen durchsetzen, ohne das gemeinsame Ziel des vereinten Europa aus den Augen zu verlieren. Das Spiel erlaubt einen schnellen Spieleinstieg (zwei beiliegende Kurzregeln sind dabei sehr hilfreich), fesselt den Spieler von Anfang an und bringt viel Interaktion gepaart mit dem notwendigen Glück und einer guten Portion Taktik. Es ist überraschend, selbst im Spiel feststellen zu müssen, daß es für manche Koalitionen nicht abzulehnende Zwänge gibt. Auch beim Einsatz der eigenen "Wahlmänner" ist oft der eigene Vorteil gegenüber den europäischen Belangen abzuwiegen. Manche Europa-Parlamentarier neigen dazu, Verhandlungen in das Uferlose abgleiten zu lassen. Um das Spiel dadurch nicht allzusehr in die Länge zu ziehen, ist es ratsam (wie bei so vielen Verhandlungsspielen), durch entsprechende Vereinbarungen einen einigermaßen zügigen Spielablauf zu erreichen.
Ein wichtiger Moment im Spiel ist der Einsatz der Wahlmänner. Hier nur zwei Aspekte: Viele eigene Figuren in einem Land plaziert verhelfen zu schnellen Wahlsiegen durch absolute Mehrheiten, aber es wandert nur eine Spielfigur in ein neues Gebiet. Wenige Wahlhelfer in vielen Ländern fordern ein großes Verhandlungsgeschick, erlauben aber bei jedem Sieg einer Koalition die Entsendung eines neuen Wahlmannes. So können im Verlauf der Wahl noch zu Beginn unbesetzte Länder teilnehmen oder unbeliebte Koalitionen sind zu knacken. |
