Bei "Herr der Ringe - Der Ringkrieg" handelt es sich um ein umfangreiches Strategie-Brettspiel auf Grundlage der Buchlizenz. Schon im Vorfeld erhielt das Spiel große Aufmerksamkeit von Seiten der HdR- und Brettspiel-Fans, denn im Gegensatz zu den anderen Brettspielen, welche im Zuge der neuen Filmeurophie auf den Markt gekommen waren, handelt es sich hier um eine primär militärisch fokussierte Nachstellung des gesamten Ringkrieges aus einer globalen Position heraus, und erinnert somit an Strategie-Klassiker wie "Axis & Allies" und "Shogun"/"Samurai Swords". 2-4 Spieler steuern die Seite der Freien Völker oder die des Schattens, um die Zukunft Mittelerdes zu bestimmen.
Das Besondere an "Der Ringkrieg" ist die durch die Buchvorlage bedingte Verbindung einer taktischen Militärsimulation, in der es primär darum geht Truppen auszuheben und feindliche Ländereien und Festungen einzunehmen, mit dem separat behandelten aber eng verstrickten Voranschreiten der Gemeinschaft des Rings. Man kann das Spiel daher auch auf zwei verschiedene Weisen gewinnen bzw. verlieren. Entweder es gelingt einem den Ring nach Mordor zu bringen und zu vernichten, oder kann mit militärischen Siege und Eroberungen glänzen.
Ein Mammutspiel für Freunde von "Der Herr der Ringe", Risiko-Spieler und Liebhaber von vielschichtigen, epischen Taktikschlachten. Trotz einiger Schwächen (zum Beispiel sind die wesentlichen Kennzeichnungen der Karte für Mittelerdeneulinge schwer zu erkennen; die Figuren der Nationen beider Seiten sind alle gleichfarbig, deshalb hat besonders der Spieler der freien Völker Problem beim Unterscheiden seiner Einheiten; Nazguls kippen bei unvorsichtigem Setzen leicht um) ist und bleibt Der Ringkrieg ein sehr gutes Spiel. Mehr als das. Der Ringkrieg ist ganz großes Kino für den heimischen Spieltisch. |